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Wofasept Allgemein

Wofasept damals

Wofasept war ein schwächeres Reinigungsmittel, welches für private Haushalte als Desinfektionsmittel in der DDR genutzt wurde. Es war eine klare aber teilweise auch eine gelblich-braune Flüssigkeit mit einem dominanten, agressiven und unverkennbaren Geruch. Der Hersteller von Wofasept war das Chemiekombinat "Bitterfeld" oder besser bekannt als die "Farbenfabrik Wolfen" aus Wolfen, welche 1969 Wofasept herstellte. Bekannt ist Wofasept auch als der "DDR-Geruch", den man heutzutage noch im deutschen historischem Museum in Berlin und hinter Kacheln von alten Gebäuden wieder findet. 

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Wofasept Allgemein: Infos

Wofasept heute

Mit dem altbekannten Namen Wofasept ist heute immer noch eine Substanz auf dem deutschen Markt, die von der Kesla AG geführt wird. Laut Kesla ist Wofasept ein:

"Jahrzehntelang bewährtes Desinfektionsmittel für alle abwaschbaren Flächen in Kliniken und Arztpraxen sowie in der Kommunal- und Haushaltshygiene."

Diese Aussage steht im Gegensatz zu den Anwendungen vor der Wende, da dort  Wofasept  vielseitiger in öffentlichen Gebäuden eingestzt wurde.

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Auch die Inhaltsstoffe haben sich verändert, denn Kesla legt jetzt zum Beispiel mehr wert auf den Geruch des Putzmittels. Durch Duftstoffe wurde der ehemalig strenge Geruch erstzt. Heutzutage hat Wofasept eher einen hygenischen Geruch

Wofasept Allgemein: Infos
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Kesla AG

Hersteller von Wofasept

Es begann alles mit der KESLA PHARMA WOLFEN GMBH die im Jahr 1993 durch MBO- Privatisierung der Sparte Desinfektionsmittel/ Pharma der ehemaligen Farbenfabrik Wolfen gegründet wurde.


Nachdem 1991 eine kleine Gruppe von Chemikern aus der Werksforschung nach einem, im April 1991 zunächst fehlgeschlagenen Privatisierungsversuch, die KESLA CHEMIE GMBH gegründet. Im Namen der Gesellschaft wurde 1992 ein zweiter Privatisierungsversuch unternommen, um da schon, das beschlossene Aus für die Wolfener Pharmaproduktion abzuwenden. Diesmal half das Konzept die Unterstützung von Landesregierung und Treuhandanstalt.


Im März folgenden Jahres wurde der Privatisierungsvertrag unterschrieben und 1996 wurde der Name in KESLA PHARMA WOLFEN GMBH geändert. Das Unternehmen entwickelte sich zum Ausbildungsbetrieb für Chemikanten, Mechatroniker und Laboranten sowie für Kaufleute im Groß- und Außenhandel und ist Partner für Universitäten und Hochschulen bei der Durchführung akademischer Qualifikationsarbeiten und studentischer Praktika. Stofflich profilbestimmend bei den Desinfektionsmitteln und Antiseptika, ist die innovative Basis Per(oxy)essigsäure (kurz PES). Dieser Wirkstoff kommt dem Idealbild des Desinfektionsmittels am nächsten und wurde auf dem Gebiet der PSE- Anwendung im Bereich Medizin und Lebensmittelhygiene sehr häufig in der DDR verwendet. Das, seit 1972 in Wolfen, produzierte Wofasteril wurde in der DDR zum Synonym für PES schlechthin und wird inzwischen als aller in der BRD gelisteten Handelspräparate bestätigt und anerkannt.

1994 probierten sie schrittweise anspruchsvollere Untersuchungen selbst durchzuführen. Zu Beginn des Jahres 2004 wurde die KESLA PHARMA WOLFEN GMBH aus privater Hand in zwei, von den Gründungsgesellschaftern errichtete Stiftungen überführt, 70% gingen an die Schreiner- Stiftung für Forschung und Bildung und der Rest ging an die Schreiner- Familienstiftung.


Die KESLA HYGIENE AG, entstand durch die Ausgliederung aller Marketing-, Verkaufs- und Serviceaktivitäten der KESLA PHARMA WOLFEN GMBH in eine eigenständige Gesellschaft. Große Rollen spielen die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter und der intensive Erfahrungsaustausch auf dem facettenreichen Gebiet der angewandten Hygiene.

Wofasept Allgemein: Ãœber

Interview mit den Herstellern von Wofasept (Firma: Kesla)

Wie kam es dazu, dass Wofasept so bekannt war?


K: Wofasept war fast das einzige Flächendesinfektionsmittel der DDR und wurde in der größten Tonnage hergestellt. Ein weiteres, bedeutungsvolleres Desinfektionsprodukt, das Wofasteril fand für die komplizierteren Fälle zur Behandlung an Mensch und Tier als Arzneimittel Anwendung und gilt auch heute noch als das stärkste chemische Desinfektionsprodukt mit umfassenden Listungen am deutschen Markt, das überdies sehr gut abbaubar ist.


Wie hat sich das Produkt im Laufe der Jahre verändert?

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K: Die Rohstoffe sind reiner geworden, die praxisbewährte Rezeptur des Wofasept wurde nicht geändert. Allerdings wurden auch weitere Wofasept-Typen auf Basis anderer Wirkstoffe entwickelt, die zum Teil auch geruchslos sind und damit heute Anwendung in Praxen, Laboren und Kliniken finden.


Wie war die Stimmung nachdem Wofasept langsam vom Markt verschwand?

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K: In Krisenzeiten (z.B. Hochwasser 2002) erinnert man sich wieder an die sehr gute Wirksamkeit und Handhabbarkeit.


Wurden die Mitarbeiter in der Firma Kesla weiter beschäftigt?

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K: In der Wendezeit hat die Firma mit ihren Gründungspersonen und den zuvor schon bestehenden Produkten im Bereich der Desinfektion (Wofasept, Wofasteril) und Hautpflege (Wofacutan) bei null ganz neu angefangen und nach und nach neue Mitarbeiter in der Entwicklung und Produktion (KESLA PHARMA WOLFEN GMBH als „Mutterunternehmen“) und im Vertrieb/Service (Ausgründung in die KESLA HYGIENE AG) eingestellt. 


Wie hoch war die Nachfrage nach Wofasept nach der Wiedervereinigung und wie davor?

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K: Tonnagen vor der Wende haben wir nicht zur Hand, doch es war ja fast das einzige Desinfektionsmittel, also wurde sehr viel gebraucht. Nach der Wende brach der Umsatz dieses Produktes buchstäblich zusammen. Andere Desinfektionsprodukte haben sich hingegen etabliert und fortentwickelt und gehören heute zu den wirkungsstärksten Desinfektionsmitteln am Markt überhaupt.



Gab es Veränderungen in der Verwendung des Produktes nach der Wende?


K: Der Geruch war erstmal störend, deshalb wurde es aus vielen Einrichtungen verbannt. Doch der sich danach in Pflegeeinrichtungen und manchen Krankenhaus-Abteilungen ausbreitende „Geruch nach alten Leuten“, der nicht durch parfümierte Desinfektionsmittel vertrieben werden konnte, war weitaus schlimmer. Wo man Wofasept gerochen hat, wusste man hingegen, dass desinfiziert worden war. Zu DDR-Zeiten gab es keine nennenswerten Fälle von nosokomialen Infektionen.


Seit wann gibt es Wofasept genau? (Mit der DDR entstanden oder hat es schon davor existiert)

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K: Sicher in der DDR entstanden, genaueres wissen wir dazu aber nicht.


Haben Sie Wofasept persönlich auch genutzt?

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K: In Haushalten wurde es weniger eingesetzt, doch die Reinigung und Desinfektion in den Betrieben wurde selbstverständlich damit durchgeführt.



Was hat sich an der Firma vor der Wende und nach der Wende verändert?


M: Heute ist die KESLA-Gruppe ein mittelständisches Familienunternehmen, das am Markt mit Produktentwicklung,-herstellung-, vertrieb und angehängter wisenschaftlicher Akademie erfolgreich vertreten ist. Die Desinfektionsprodukte, vor allem die Wofasteril-Produkte, gelten Kraft ihrer Listungen als wirkungsstärkste und zugleich auch gut umwelt-, anwender- und materialverträgliche Produkte. Die Hautpflegeprodukte und Medicinalkosmetika (Wofacutan-Produkte) sprechen gezielt die wachsende Klientel der Allergiker, Neurodermitiker und Diabetiker an.

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